Wie baut man ein Tipi richtig auf
Ein Tipi aufzubauen ist nicht schwer, aber der Unterschied zwischen einem Zelt, das einfach nur steht, und einem Zelt, das wirklich stabil, warm und sicher ist, liegt in ein paar wichtigen Details. Besonders moderne Hot Tents mit Zeltofen brauchen einen durchdachten Aufbau. Die meisten dieser Zelte haben eine Mehrkantenform wie ein Achtkant oder eine ähnliche polygonale Grundfläche. Deshalb funktionieren sie anders als ein klassisches Rundtipi.
Der richtige Standort
Der Platz entscheidet oft darüber, ob du später gemütlich im Warmen sitzt oder die ganze Nacht mit Wind, Kondens oder Tropfwasser kämpfst. Ein Tipi sollte nicht im Talboden stehen, dort sammelt sich kalte Luft. Auf einer Anhöhe steht es oft zu frei im Wind. Optimal ist ein flacher Platz im Windschatten von Bäumen. Achte darauf, dass keine trockenen oder halb abgebrochenen Äste über dem Zelt hängen. Stehe nicht direkt am Wasser, da es dort häufig neblig und feucht ist. Der Boden sollte gerade und tragfähig sein, damit die Heringe gut halten.
Grundform und Heringe richtig setzen
Moderne Tipis haben keine perfekte Kreisform, sondern polygonale Flächen. Lege das Zelt zuerst komplett aus. Setze hinten den ersten Hering, dann vorne den gegenüberliegenden. Arbeite dich von Ecke zu Ecke einmal um das Zelt herum und halte beim Setzen der Heringe immer eine gleichmäßige Spannung. Eine gute Grundspannung sorgt dafür, dass sich das Zelt später gleichmäßig aufrichtet und nicht schief wird.
Die Mittelstange
Trekkingstöcke sind für den Aufbau eines Tipis in der Regel zu kurz und nicht stabil genug, da moderne Hot Tents oft über zwei Meter Höhe erreichen. Du hast drei gängige Möglichkeiten für die Stütze im Inneren oder außen.
Variante eins ist die mitgelieferte Mittelstange. Diese wird im Zelt aufgestellt und das Zelt danach sauber nachgespannt.
Variante zwei ist ein langer gerader Ast. Die Enden sollten sauber geglättet sein, damit der Stoff nicht beschädigt wird. Oben lohnt es sich, ein kleines Stück Stoff, Moos oder Leder unterzulegen, damit der Tipistoff nicht direkt auf dem Holz reibt.
Variante drei sieht man oft bei Bushcraftern. Zwei lange gerade Stämme werden außen gekreuzt aufgestellt und das Zelt wird oben an seiner Spitze eingehängt. Innen gibt es dann keine Mittelstange und deutlich mehr Platz. Das ist ideal für größere Öfen oder viel Ausrüstung, erfordert aber etwas mehr Aufwand beim Aufbau.
Eingang und Vordach
Bei Tipis mit zwei Reißverschlüssen entsteht vorne eine große Tür, die man leicht als Vordach aufstellen kann. Das Vordach sollte immer ein Gefälle haben, damit Regen und Schnee ablaufen können. Die Tür muss sauber abgespannt sein, damit sie nicht in den Innenraum fällt. Ein stabiler Ast oder eine separate Zeltstange funktionieren hier gut.
Abspannleinen
Viele nutzen nur die Bodenheringe und wundern sich, warum das Zelt bei Wind arbeitet. Ein Tipi steht erst wirklich stabil, wenn alle seitlichen Abspannpunkte gesetzt wurden. Setze alle Leinen und ziehe sie in einem gleichmäßigen Winkel vom Zelt weg. Die Heringe sollten leicht schräg im Boden stecken, damit sie mehr Zug aufnehmen können. Halte die Spannung überall möglichst gleich. Bei Wind oder Schnee bringt dieser Schritt sehr viel zusätzliche Stabilität.
Sicherheit beim Betrieb eines Zeltofens
Wenn ein Ofen im Zelt genutzt wird, ist Sicherheit das Wichtigste. Der Ofen sollte immer auf stabilem, ebenem Boden stehen und genügend Abstand zur Zeltwand haben. Die Rohrdurchführung muss sauber sitzen und darf nicht verrutschen. TC Gewebe, also Terylene Cotton, ist eine Mischung aus Polyester und Baumwolle. Es ist funkenresistenter als reines Nylon und reguliert Feuchtigkeit besser, daher wird es bei Hot Tents häufig verwendet.
Ein Funkenfänger am oberen Ende des Ofenrohrs ist sehr empfehlenswert, besonders bei TC und Baumwolle. Zusätzlich ist es sinnvoll, das Ofenrohr außen abzuspannen. Bei Wind verhindert eine gesicherte Rohrführung, dass sich das Rohr bewegt oder die Durchführung belastet. Viele spannen das Rohr mit dünnen Leinen nach unten ab oder fixieren es an einem nahen Ast. Ein stabilisiertes Ofenrohr reduziert Funkenflug und macht den gesamten Ofenbetrieb deutlich sicherer.
Frischluftzufuhr ist ebenfalls entscheidend. Ein leicht geöffneter Eingang oder eine kleine Bodenlüftung sorgt dafür, dass genug Sauerstoff nachströmt und verbrauchte Luft entweichen kann.
Wetter und häufige Fehler
Bei Schnee solltest du regelmäßig den Stoff von außen abklopfen, da TC im nassen Zustand schwerer wird. Bei Regen sollte das Vordach so abgespannt sein, dass Wasser sauber ablaufen kann. Bei starkem Wind lohnt es sich, das Zelt etwas flacher zu spannen, damit es weniger Angriffsfläche bietet.
Typische Fehler sind eine zu kurz oder zu lang eingestellte Mittelstange, schräg oder ungleich gesetzte Heringe, ignorierte Abspannpunkte, ein ungesichertes Ofenrohr oder ein Standort mitten in einer Windschneise. Wer diese Punkte beachtet, bekommt ein sehr stabiles und komfortables Setup.
Ein runder Abschluss
Ein Tipi ist mehr als nur ein Zelt. Es ist ein kleiner Schutzraum mitten in der Natur, der sich warm, ruhig und sicher anfühlen kann, egal wie kalt oder nass es draußen ist. Wenn das Zelt sauber aufgebaut ist, die Leinen passen und der Ofen ruhig vor sich hin glüht, entsteht eine besondere Atmosphäre, die man in einem normalen Trekkingzelt selten erlebt.
TC Gewebe zeigt gerade in Verbindung mit einem Ofen seine Stärke. Es sorgt für ein angenehmes Klima, ist robust und funkenresistenter als reine Kunstfaser. Ein gut abgespanntes Ofenrohr, ein sinnvoll gewählter Standort und eine durchdachte Abspannung machen den Unterschied zwischen einem Zelt, das nur irgendwie steht, und einem Zelt, das dir wirklich Sicherheit und Komfort bietet.
Wenn draußen der Wald ruhiger wird und du im Inneren deines Tipis im warmen Licht sitzt, merkt man schnell, warum viele Outdoor Begeisterte genau diese Art des Campens so lieben.
Nur wer draußen war, weiß warum. Be a real Outdoor Ninja.
* Von uns empfohlenes Einsteiger - Tipi --->




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